Wie verbessert man seine Reaktionszeit?

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Veröffentlicht am 31/10/22

In diesem spezifischen Artikel erklären Hongyan und Julie, warum es wichtig ist, schnell und akkurat zu reagieren, um seine Performance auf dem Spielfeld zu verbessern. Eine schnellere Reaktionszeit hilft Ihnen:
-    Den Schlag Ihres Gegenübers vorwegzunehmen
-    Besser auf den nächsten Schlag vorbereitet zu sein
-    Mit mehr Effizienz zu spielen
Es gibt verschiedene Übungen, um das zu trainieren.
 

Wir sprechen von der Fähigkeit, auf den Schlag des Gegners zu reagieren und sich zeitgleich in Position zu bringen, um mit dem passenden Schlag zu kontern.

Warum lohnt es sich, die Reaktionszeit zu trainieren?

 

Eine gute Reaktionszeit ist auf jedem Spielniveau hilfreich, doch vor allem für Fortgeschrittene bestimmt die Reaktionszeit, ob man besonnen handeln kann oder herumgescheucht wird. Manchmal bedeutet eine Zehntelsekunde Verzögerung, dass man den Federball aus einer ungünstigen Position zurückschlagen muss. Wenn Sie schnell handeln und bereit sind, sobald der Gegner den Ball schlägt, verschaffen Sie sich einen großen Vorteil: Sie können sich schnell bewegen und Ihren Schlag vorbereiten. 


Wie trainiere ich meine Reaktionszeit am besten?

 

Bevor wir mit den Übungen starten, wollen wir die drei verschiedenen Phasen der menschlichen Reaktion ansehen, um zu verstehen, wie das Training dieser Aspekte unser Spiel verbessern kann. 

-    1. Phase: Aufnahme der Information Für diese Phase ist Konzentration erforderlich. Die Psyche ist auch wichtig. Private Probleme können ablenkend sein. Wir müssen uns nicht nur auf die Körperbewegung des Gegners konzentrieren, sondern auch auf die Flugbahn des Federballs.
-    2. Phase: Analysieren und Verarbeiten der Information Die Beurteilung und Verarbeitung der Information verbessert sich mit wachsender Erfahrung und mit der Zeit. Erfahrung gewinnt man in Spielen, aber man kann auch von Videos von Elite-Spielern lernen. 
-    3. Phase: Bewegung und Schlag Der Körperschwerpunkt und die Haltung haben eine Auswirkung darauf, wie schnell Sie reagieren können. In einer Verteidigungsposition liegt der Schwerpunkt für gewöhnlich tiefer und das Körpergewicht wird nach vorne verlagert, während für den Angriff der Schwerpunkt nach oben gebracht werden muss. Die Muskel- und Schnellkraft der Beinmuskulatur spielt auch eine wichtige Rolle für die Reaktionszeit.


Die nachfolgenden Übungen helfen, die verschiedenen Signale wahrzunehmen und verarbeiten, damit Ihr Gehirn reaktiv bleibt und nicht auf Autopilot schaltet.

Übung 1:   
Vereinbaren Sie ein visuelles, akustisches oder kinetisches Signal mit Ihrem Trainer oder Partner. Sie können auf einem Badmintonfeld oder auf einem rutschfesten Untergrund im Freien trainieren. Auf das Signal hin sprinten Sie 20 oder 30 Meter und wechseln die Richtung dann, wenn Ihr Partner das vereinbarte Signal gibt, Innerhalb von 30 Sekunden sollten fünf oder sechs Signale erfolgen. 
 

Übung 2:
Zwei Spieler stehen hintereinander und schauen in die gleiche Richtung. 
Die hintere Person hält einen Ball. Die vordere Person steht breitbeinig. Der hintere Spieler wirft den Ball zwischen den Beinen des Partners, woraufhin dieser schnell rennen muss, um den Ball zu fangen und zurückzuwerfen – acht Wiederholungen. Der Ball kann auch über den Kopf des vorderen Partners geworfen werden, ebenfalls acht Wiederholungen.
 

Übung 3:
Das Duell: Zwei Sportler stehen einander gegenüber. Einer macht eine Bewegung vor, Side Shuffle oder seitliche Schritte, die der andere wie ein Spiegelbild kopiert. Zwei- bis dreimal 30 Sekunden, dann Rollen tauschen.
 

Übung 4:
Hiermit wird die schnelle visuelle Wahrnehmung im Stillstand trainiert. Zwei Spieler stehen einander gegenüber und der eine führt den anderen mit seiner Hand: hoch, runter, links, rechts. Der andere muss die Hand seines Partners schnellstmöglich abschlagen. Nach 30 Sekunden bis 1 Minute Seiten wechseln und den Ablauf dreimal wiederholen.

Übung 5:
Auf dem Spielfeld spielt ein Trainer oder Partner mehrere Federbälle zu mit steigender Geschwindigkeit. Fünf Sets mit acht bis zwölf Federbällen. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen und mehr an Reaktionsgeschwindigkeit zu arbeiten, kann der Trainer eine Abdeckung auf dem Netz verwenden (so sieht der Spieler den Federball später).

Übung 6:
Konzentrieren Sie sich auf die Beinarbeit und einen schnellen Start, um vier bis sechs Ecken anzusteuern und kehren Sie dann langsam zurück ins Zentrum die Mitte. 
Ihr erster Partner/Trainer steht vor Ihnen und gibt ein Handsignal oder Farbsignal für die Ecke. 
Ein zweiter Partner/Trainer steht hinter Ihnen und gibt ein akustisches Signal, das versetzt gegeben wird. Sechs-, acht- oder zwölfmal die Ecke ansteuern mit fünf bis acht Wiederholungen, je nach Niveau.
 

Julies Tipp: Starten Sie Ihr Training nicht mit diesen Übungen zum Aufwärmen. Im Gegenteil, sie sollten im Anschluss an athletisches Training, dynamisches Dehnen und/oder Bauchmuskeltraining durchgeführt werden, damit Ihr Körper bereit für die Beschleunigung ist und Sie Ihre Reaktionszeit optimieren können.

Hongyans Tipp: Der beste Zeitpunkt ist, wenn man nicht mental ermüdet ist, sondern wenn man eine gute Aufmerksamkeit hat und sich auf die Signale konzentrieren kann – natürlich, wie Julie schon gesagt hat, wenn man gut aufgewärmt ist.