"Badminton hat mein Augenlicht gerettet" - Loïc Meuriot

Badminton ist bekanntlich gut für die Gesundheit, aber der gebürtige Franzose Loic Meuriot verdankt diesem Sport noch mehr: Er hat ihm das Augenlicht gerettet.

„Eines Tages vor sechs Jahren", erinnert er sich, „war ich so beunruhigt darüber, dass der Federball beim Aufschlag ständig aus meinem Sichtfeld verschwand, dass ich einen Termin beim Augenarzt ausmachte." Er ließ mehrere Tests durchführen - und war entsetzt über die Ergebnisse. „ Der Arzt erklärte mir, dass ich erblindet wäre, wenn ich noch einige Wochen länger mit dem Termin zugewartet hätte. Als ich das hörte, fiel ich in seinem Büro in Ohnmacht".

Badminton war seit jeher ein Fixpunkt im Leben von Loic - wie die meisten Kinder hatte er mit dem Spiel in früher Jugend angefangen. „Eine Zeit lang spielte ich Handball, aber dann nahm mich ein Freund zu einem Badminton-Spiel mit, und ich war von diesem neuen Sport sofort begeistert. Dank meiner guten Koordination machte ich rasch Fortschritte." Er spielte von Anfang an mit einem Babolat Racket.

Aber dann zog seine Familie in eine kleinere Stadt um, in der es keine Badminton-Vereine in der Nähe gab. „Ich fühlte mich wirklich schlecht und vermisste das Spiel so sehr, dass meine Mutter akzeptierte, mich zum nächsten Verein in Saint-Maur, einem ziemlich weit entfernten Vorort von Paris, zu fahren und wieder abzuholen. Ich fühlte mich sehr wohl in diesem Verein und begann, durch ganz Frankreich zu reisen und bedeutende Turniere mit dem Team zu bestreiten."

Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen

 

Sein Niveau war nicht ausreichend, um in der obersten Liga zu spielen, aber sein Studium der audiovisuellen Medien und später ein Diplom als Badminton-Trainer erwiesen sich als gute Kombination, um weiterhin in der Welt des Badmintons aktiv zu sein. „Mit der Zeit wurde mein Spiel immer schlechter", sagt er. „Ich war oft frustriert, denn trotz meiner guten Form hatte ich den Eindruck, keine Fortschritte zu machen. Ich verlor gegen Spieler, die ich normalerweise besiegt hätte. Ich fand die Beleuchtung in den Hallen häufig störend oder hatte Schwierigkeiten, dem Ballverlauf zu folgen, sodass ich den Federball ständig zu spät sah und verfehlte. Meine Freunde machten sich lustig über mich und glaubten, ich würde nach Ausreden für meine Niederlagen suchen.

Ich hatte keine Ahnung, dass sich mein Augenlicht bereits verschlechterte. Ich schrieb das Stress oder anderen Dingen zu, aber ich war kein großer Fan von Ärzten und wollte meine Augen nicht überprüfen lassen. Erst einige Jahre später wurde ich mir bewusst, dass ich einen Facharzt zu Rat ziehen musste."

Der Augenarzt erklärte Loic, dass er an einem akuten Pigmentglaukom litt, das mangels frühzeitiger Diagnose zu vollständiger Blindheit führt. „Für mich brach eine Welt zusammen. Ich dachte daran, dass meine Kinder noch klein waren und ich sie vielleicht nicht heranwachsen sehen würde. Das hat mich schwer getroffen. Er schickte mich sofort in die Apotheke, um Medikamente zu kaufen. Ich sollte nach einer Stunde zurückkommen, um zu prüfen, ob sich mein Augeninnendruck reguliert hatte - der Wert war auf 47 gestiegen, also viel zu hoch."

Loic musst sich an beiden Augen operieren lassen, um den Augeninnendruck zu senken und eine bleibende Schädigung des Sehnervs zu verhindern. „Heute habe ich aufgrund des Glaukoms die Hälfte meiner Sehkraft eingebüßt, und ich musste diese Behinderung melden, um mich im Rahmen meiner Arbeit als Videoproduzent und Badminton-Trainer zu schützen. Aktuell ist meine Behinderung als 30-prozentige Berufsunfähigkeit anerkannt", erklärt Loic.
 

Augentraining

 

„Dieses Thema muss angesprochen werden, da viele Menschen diese Krankheit, die aufgrund ihres schleichenden Verlaufs ziemlich heimtückisch ist, nicht kennen. Badminton eignet sich gut für diesbezügliche Tests, aber ich habe in einigen Artikeln gelesen, dass dieser Sport das Auge trainiert und somit Augenerkrankungen vorbeugt.

Ich vermute, dass ziemlich viele Spieler daran leiden, wodurch sich ein beträchtlicher Nachteil auf dem Badminton-Platz ergibt. Es wäre eine gute Idee, eigene Turniere für sie zu organisieren."

Obwohl Loic immer noch am Glaukom leidet, bleibt seine inspirierende Vision des Sports unverändert. Er zählt heute zu den kreativsten Protagonisten im Badminton-Geschäft und ist für zahlreiche Videoprogramme zuständig, u. a. die bekannte Show "Esprit Bad" (Badminton Spirit), die vom französischen Badminton-Verband produziert wird.

Er ist auch stark im gemeinnützigen Verein "Solibad, Badminton without Borders" engagiert, den er als Vize-Präsident leitet. Einige Programme der Stiftung richten sich gezielt an Kinder mit Behinderungen. Somit erkannte Loic, dass sein Augenproblem, egal wie schlimm und frustrierend es auch ist, bei weitem nicht so tragisch ist wie das tägliche Schicksal vieler Kinder...