Badminton
Wer Badminton spielt, tut seinem Körper und Geist gleichermaßen etwas Gutes. Julien Fuchs, Leiter des Schulungszentrums der französischen Region Grand Est, erklärt uns die Vorteile von Badminton im Hinblick auf:
- Körper und Muskulatur
- Geist und Wohlbefinden
- Vereinsleben und Teamgeist
- Persönliche Ebene
Badminton ist das schnellste Rückschlagspiel der Welt und verlangt den Spielern ein hohes Maß an Energie ab. Wichtig für diese Sportart sind neben hohem Reaktionsvermögen eine gute Koordination und jede Menge Taktik. Neben vielen Vorteilen für den Körper bringt Badminton als geselliger Sport auch intensive soziale Kontakte mit sich, was sich positiv auf Ihr Wohlbefinden auswirken kann. Julien Fuchs, Leiter des regionalen Schulungszentrums von Grand Est und Badmintonspieler, zeigt uns die zahlreichen Vorzüge dieser Sportart auf.
Die wohltuende Wirkung von Badminton für den Körper
Beim Badminton kommt der gesamte Bewegungsapparat des Körpers zum Einsatz. Naturgemäß werden die unteren Gliedmaßen, insbesondere die Beine, das Gesäß, die Oberschenkel und die Wadenmuskulatur, auf eine harte Probe gestellt. Aber nicht nur sie:
„Auch die Bauchmuskulatur und der Oberkörper müssen einen Beitrag leisten und bei Sprüngen und Ausfallschritten fest angespannt und stabil sein. Die Rumpfmuskulatur muss ebenfalls gut ausgebildet sein, um Bälle von hinten zurückzuschlagen, bei denen man den Oberkörper verdreht.“
Badminton gehört zu den Sportarten mit dem höchsten Energieaufwand. Durch die schnellen, harten Ballwechsel und die wiederholte Anstrengung kommt das Herz-Kreislauf-System in Schwung. Es kommt vor, dass „der Ball durch sehr schnelle Schläge direkt im Netz landet. Der Ballwechsel kann aber auch mehr als eineinhalb Minuten dauern und höchste Geschwindigkeit erfordern. Beim Training muss man diese „explosiven“ Phasen genauso üben wie die ausdauernderen Phasen.“
Natürlich gibt es auch Kurse, die eher auf die spielerische als auf die Wettkampfseite von Badminton ausgerichtet sind. Für jedes Alter und jedes Niveau lassen sich passende Angebote finden, wie Mini-Badminton für die ganz Kleinen, das Fit-Minton (eine Mischung aus Fitness und Badminton) oder Trainingsmöglichkeiten in einigen Clubs, wo es mehr um die Geselligkeit und den Austausch unter den Mitgliedern geht.
Für Julien liegt ein großer Vorteil dieser Sportart auch darin, dass sie unkompliziert und für jedermann zugänglich ist. „Im Schulbereich ist Badminton nach wie vor der am häufigsten praktizierte Sport. Fast alle Schüler haben während ihrer Schulzeit irgendwann einmal Badminton gespielt. Das liegt auch daran, dass die Ausrüstung dafür überall schnell angeschafft werden kann.“
Badminton für geistiges Wohlbefinden
Badminton hält nicht nur den Körper fit. Für Julien fördern das Spielen von Badminton und die Tatsache, Teil einer Mannschaft zu sein, das eigene Selbstbewusstsein. Wer sich in einen Badminton-Verein einschreibt und erste Erfolge verzeichnet, fühlt sich stark motiviert und gewinnt an Selbstsicherheit:
„Meiner Meinung nach kann man beim Badminton viel Spaß haben, auch ohne ein sehr guter Spieler zu sein. Mit ein wenig Übung und ein paar Tipps wird man schnell besser und entwickelt seine Technik. Für mich ist das der Rückschlagsport, bei dem man am schnellsten Fortschritte macht.“
Wer regelmäßig Badminton spielt, stärkt damit nicht nur sein Selbstbewusstsein, sondern auch seine Reaktionsfähigkeit und Koordination: Bei Ballgeschwindigkeiten von bis zu 400 km/h muss der Spieler den Federball ebenso im Blick behalten wie die Position seines Gegenspielers.
Badminton kann sogar zu einem regelrechten Motor werden, der einen antreibt und immer wieder neu herausfordert. Dies war bei einem Spieler in Juliens Verein der Fall:
„Vor ein paar Jahren hatten wir einen Spieler in unserem Verein, der erst im Alter von 31 Jahren mit dem Badminton angefangen hatte. Trotz dieses späten Starts waren seine Motivation und sein Kampfgeist so stark ausgeprägt, dass ihm der Sprung zu den Europa- und Seniorenmeisterschaften gelang und er heute französischer Senioren-Champion ist.“
A club that’s also a community
Badminton-Vereine sind für jeden zugänglich. In Juliens Verein gibt es kein einheitliches Spielerprofil: „Das reicht vom Schüler, der mit Freunden zum Badminton kommt, bis zum 70-jährigen Senior. Badminton ist wirklich ein Sport für alle.“
Unabhängig von Niveau, Geschlecht oder Alter steht in den Vereinen das Miteinander an erster Stelle: „In dieser Sportart funktioniert die Gemeinschaft und das Miteinander auf allen Ebenen. Bis ins höchste Niveau hinein treffen sich die Teams nach den Turnieren, um alle gemeinsam zu essen. Die Vereine organisieren regelmäßig Themenabende, bei denen man sich amüsiert und sich mit anderen Mitgliedern austauscht."
Laut Julien sollten Sie sich vor Ihrem Beitritt in einem Verein eine Frage stellen: Was wünschen Sie sich genau? Wählen Sie dann die Kurse, die Ihren Erwartungen und Zielsetzungen entsprechen. Wollen Sie:
- mit anderen spielen, die das gleiche Niveau haben wie Sie?
- sich mit Freunden amüsieren und auf frei verfügbaren Plätzen spielen?
- an einem beaufsichtigten Training teilnehmen?
- einer Mannschaft beitreten sowie an Veranstaltungen und Vereinsfeiern teilnehmen?
- an Kursen, Turnieren und Wettkämpfen teilnehmen?
Zahlreiche Erinnerungen und Emotionen für Julien
In Juliens Familie stand Sport immer hoch im Kurs. Er ist mit Leib und Seele Sportler. In seiner Jugend trainierte er sehr viel und besitzt noch heute einen ausgeprägten Kampfgeist. Zum Badminton kam er mit 11 Jahren. Weil er sehr schnell Fortschritte machte, konzentrierte er sich voll und ganz auf diese Sportart. Eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut:
„Ich habe dem Badminton alles zu verdanken. Da habe ich auch meine Freundin kennengelernt. Ich bin jetzt seit 30 Jahren dabei und lebe meine Leidenschaft. Dies sind bereits drei Viertel meines Lebens. Ich habe unglaubliche Erfahrungen im Spitzensport gesammelt: Begegnungen bei Trainingskursen oder Wettkämpfen, Reisen ins Ausland, insbesondere nach Asien, wunderbare Freundschaften und intensiven Erfahrungsaustausch".
Am liebsten erinnert sich Julien daran, wie er mit seiner Mannschaft 2012 die französische Team-Meisterschaft errungen hat. Den Sieg zusammen mit seinen Mannschaftskameraden und dem Vereinsvorstand zu feiern, hat diesen Erfolg in Juliens Augen noch viel schöner gemacht. „Wir waren eine Einheit, jeder hat das Beste gegeben und alle hatten das gleiche Ziel. Wir hatten auch die besten Nachwuchsspieler mitgenommen und konnten dieses Ereignis gemeinsam erleben. Das gehört wirklich zu meinen schönsten Erinnerungen.“
Badminton ist eine Sportart, die für Körper und Geist viele Vorteile mit sich bringt. Wenn dieser Sport auch als anstrengend für Herz und Kreislauf erscheint, so gibt es doch für alle Niveaus auch sanftere Varianten, um ihn zu praktizieren. Ob Sie Ihre Technik oder Ihre Kondition verbessern wollen, ob Sie nach neuen Erlebnissen oder einem Platz in einer großen Gemeinschaft passionierter Sportler suchen: Beim Badminton gibt es sicher eine Facette, die Ihren Wünschen entsprechen kann.
