Verbesserung der Spieltechnik im Badminton: Worauf kommt es an?

Badminton ist eine Sportart, bei der die Spieltechnik eine sehr wichtige Rolle spielt. Entdecken Sie hier die fünf unverzichtbaren Strategien, die von Peter Zauner, Trainer und Ex-Profi (Nr. 22 der Weltrangliste im Herren-Doppel) getestet und für geeignet befunden wurden, Ihre Spieltechnik zu verbessern:

  • Beobachten und Nachahmen
  • Arm- und Beinarbeit
  • Ergänzende Übungen und Trainingsformen
  • Variieren von Gegnern, Strategien und Sportarten
  • Ein Trainingsprotokoll befolgen oder sich coachen lassen

Badminton ist eine Sportart, bei der Sie gleichzeitig an Ihrer Geschwindigkeit, Konzentration und Technik arbeiten können. Um letztere zu verbessern, betont Peter Zauner, wie wichtig es ist, die Gegner und Partner zu beobachten und darauf zu achten, sämtliche ihrer Bewegungen und Ortswechsel nachzuahmen und ständig zu wiederholen. Am Ende des Artikels empfiehlt er Ihnen auch ein paar exklusive Übungen, mit denen Sie an Ihrer Spieltechnik arbeiten und sie weiterentwickeln können.

1.    Wichtig: Beobachten und Nachahmen

Die Übungstechnik, genau hinzusehen und Bewegungen anderer nachzumachen wird in Europa und insbesondere in Frankreich immer häufiger genutzt. Shadows (Schattenübungen), bei denen Ortswechsel auf dem Spielfeld mit Trockenübungen ohne Federball gespiegelt werden, sind weithin anerkannt. Um effizient zu trainieren, sollte man diese Workouts im Lauf der Zeit intensivieren und öfter durchführen.
Peter Zauner, der mehrere Male in Asien war, hatte die Gelegenheit, die Technik seiner eigenen Spieler mit jener der asiatischen Kollegen zu vergleichen: „In all ihren Trainingseinheiten führen asiatische Spieler immer 8 bis 12 Wiederholungen durch. Im Vergleich zu uns ist das wirklich viel.“
Laut Peter Zauner kann man eine neue Technik am besten erlernen, wenn man einen Spieler genau beobachtet und seine Bewegungen gleich danach wiederholt oder spiegelt. Falls Sie in Ihrem Verein keinen sehr guten Spieler als Vorbild haben, können Sie auch Videos von Profispielern ansehen und deren Bewegungsabläufe anschließend nachahmen. Genaues Hinsehen und nachmachen sind für Ihren Körper unerlässlich: Wenn Sie eine Videoaufnahme sehr gründlich studieren, können Sie sie besser auswendig lernen und somit leichter reproduzieren.


2.    Arm- und Beinarbeit 


Peter Zauner stellt fest, dass im Badminton zwei technische Bereiche getrennt zu beachten sind: „die Armarbeit und die Beinarbeit“. 
Im Training sollte man immer mit dem Üben der Armarbeit beginnen. Die Art und Weise, wie Sie Ihren Schläger halten, wirkt sich direkt auf Ihr Spiel aus. Erst wenn Sie mit diesem Bereich vertraut sind und Ihre Federbälle korrekt schlagen können, fahren Sie mit der Beinarbeit fort!
Peter Zauner sagt: „Es ist sehr wichtig, von Anfang an auf die perfekte Beinarbeit zu achten, damit Sie immer richtig positioniert sind und auch aus der Bewegung heraus treffsicher schlagen können!“

Peter Zauner berichtet, dass in Asien die Beinarbeit und das Laufen eine hohe Priorität haben: „Dort starten alle Spieler ihr Training mit der Beinarbeit, und sie wissen, wie wichtig das ist.“ 
Auch wenn die Spiel- und Trainingskultur in Europa eine andere ist und man gerne Schmetterbälle spielt, darf man das Laufen doch nicht unterschätzen und sollte insbesondere die Beinarbeit beispielsweise mit Schattenübungen oder Ausfallschritten trainieren.


3.    Ergänzende Übungen und Trainingsformen
 

Zusätzlich zu den oben besprochenen Wiederholungsübungen schwört Peter Zauner auch auf andere Trainingstechniken, je nachdem, was Sie verbessern möchten.
-    Verbessern Sie Ihre Armarbeit und insbesondere die Bewegungen der Hand. Nehmen Sie dazu ein ziemlich schweres Badminton- (oder Squash-)Racket und versuchen Sie, damit mehrere Bälle anzunehmen und zu spielen. So trainieren Sie alle Muskeln Ihrer Hand, und das zwingt Sie, genau auf die Bewegungen zu achten, die Sie ausführen (Schmettern, Rückhand usw.).

-    Verbessern Sie Ihre Lauftechnik und Ihre Beinarbeit: Dabei können Sie spezielle Badminton-Moves wie den Gleitschritt, den Ausfallschritt oder auch das Schattenspiel üben. Und alle, die solche Übung noch etwas ausweiten möchten, können sich an das „A-B-C-Leichtathletik-Training“ halten. Das sind Trainingseinheiten, um das Laufen und insbesondere die Knie- und Oberschenkelbewegungen sowie das Lossprinten zu üben.

4.    Variieren von Gegnern, Strategien und Sportarten


Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, ist es laut Peter Zauner im Badminton zu empfehlen, mit unterschiedlichen Gegnern und auch mal im Doppel zu spielen: „Man kann sich offensiven, defensiven oder auch vielseitigen Spielern stellen, um sich mit diesen verschiedenen Spielertypen vertraut zu machen.“ Wenn Sie Rechtshänder sind, sollten Sie auch einmal gegen einen Linkshänder spielen, da sich dessen Spielweise völlig von Ihrer unterscheidet. Und wenn Sie Linkshänder sind, spielen Sie gegen Rechtshänder!
Peter Zauner weist darauf hin, dass Doppelpaare oft die besten Kombinationen haben. „Die besten Paare bestehen oft aus einem Rechtshänder und einem Linkshänder. Diese Doppel sind viel gefährlicher als die anderen und spielen generell viel offensiver.“
Aber das ist noch längst nicht alles. Peter Zauner rät auch dazu, zusätzlich andere Sportarten auszuüben, damit Sie Spaß an der Abwechslung finden, ohne Ihre Technik zu beeinträchtigen: 
-    Radfahren: besonders gut für die Gelenke. „Badminton ist ein Belastungssport, deshalb ist es wichtig, sich auch einmal gelenkschonender zu bewegen.“

-    Laufen: Peter Zauner empfiehlt Laufsport zum Ausgleich in Zeiten, in denen Sie weniger Badminton spielen, also zum Beispiel im Sommer. Doch beides sind gelenkbelastende Sportarten, die man nicht allzu intensiv kombinieren sollte. 

-    Schwimmen: perfekt zum Entspannen und Entlasten. Vor einem Turnier oder einem wichtigen Match sollten Sie aber nicht schwimmen, weil danach die Schnellkraft reduziert ist.

5.    Ein Trainingsprotokoll befolgen oder sich coachen lassen
 

Beim Badminton ist es wichtig, sowohl im Trainingsplan als auch in der Spielplanung flexibel zu bleiben.
Beim Training müssen Sie in der Lage sein, Ihren Plan immer wieder ändern zu können. „Einen in Stein gemeißelten Plan gibt es nicht. Wenn es in letzter Minute zu unvorhergesehenen Änderungen kommt, zum Beispiel durch Müdigkeit, Erschöpfung oder Materialprobleme, muss man darauf vorbereitet sein“, erklärt Peter Zauner.


Bei Turnieren kommt es darauf an, seinen Stil so schnell wie möglich ändern zu können, um sich an den Gegner und die Spielbedingungen anzupassen. Wenn Ihr Gegner Ihre Strategie unterläuft, müssen Sie in der Lage sein, sie sofort zu ändern. Es ist besser, zwei oder drei Pläne im Hinterkopf zu haben und bei Bedarf sogar noch mehr. Denken Sie daran, dass Sie bei hochklassigen Turnieren möglicherweise „alle fünf Minuten oder sogar ständig die Strategie" ändern müssen. Bei Amateurturnieren können Sie auf diese Weise sicherstellen, dass Ihr Gegner Ihre Strategie nicht errät.
Aber Peter Zauner betont auch, dass Sie sich auf jeden Fall coachen lassen sollten, wenn Sie das Glück haben, einen Trainer in Ihrem Club oder Verein zu haben, der Ihnen gute Ratschläge geben kann. Da gibt es viele Möglichkeiten, sowohl in Badminton-Clubs, als auch im Internet. Sie sollten nach Möglichkeit Praxis und Theorie, Videos und Schulungen mischen, damit Sie Ihr Niveau beim Üben verbessern können.


Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten, Ihr Badminton-Spiel zu verbessern. Nehmen Sie sich Zeit, um wichtige Moves und Bewegungsabläufe zu beobachten und selbst auszuprobieren. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Beinarbeit beherrschen, um flüssige Bewegungen und ständige Neupositionierungen möglich zu machen. Bauen Sie auch ein paar ergänzende Aktivitäten und Übungen in Ihr Training ein, um Ihr Potenzial in alle Richtungen zu entwickeln. Und denken Sie daran, immer ein bisschen anders zu spielen und ihre Strategien zu variieren. Schließlich können Sie vielleicht einem eigenen, weiterführenden Trainingsprotokoll folgen und, wenn Sie Glück haben, sogar von der Expertise eines Trainers profitieren.